Seit 2009 gilt die UN – Behindertenrechtskonvention auch in Deutschland und damit auch das Recht auf inklusive Bildung. Nach Artikel 24 der UN – BRK darf kein Mensch aufgrund seiner Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden.
„Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer Inklusion nicht will, findet Ausreden.“ – Raul Krauthausen, Inklusionsaktivist.
Wir gehen unseren Weg gemeinsam:
Mathilde Eller Schule 2 und Mittelschule am Gotzinger Platz
Die Mathilde Eller Schule 2 (MES2) ist ein Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Die Schule besuchen Jugendliche, bei welchen ein besonders hoher sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde. Im aktuellen Schuljahr 2023/2024 gibt es zwei Klassen der MES2, die als Partnerklassen an der Mittelschule am Gotzinger Platz unterrichtet werden. „Partnerklasse“ bedeutet, dass eine Regelschulklasse eng mit einer Förderschulklasse zusammenarbeitet. Beide Klassen haben ihr eigenes Klassenzimmer, ihren eigenen Stundenplan und ihre eigene Klassenlehrkraft. Der Schulalltag der Partnerklassen ist jedoch eng miteinander verknüpft. So viele Wochenstunden wie möglich werden in den Fächern Sport, Kunst und Musik, aber auch in Deutsch, Englisch und Mathematik gemeinsam unterrichtet. Ausflüge, Projekte und auch Schullandheimaufenthalte werden als Gemeinschaft unternommen.
Freundschaften unter den Jugendlichen können nicht „erzwungen“ werden. Doch wir als Schule können den Rahmen schaffen, den Alltag miteinander zu teilen, sich kennenzulernen, voneinander zu lernen, Vorurteile und Barrieren abzubauen und somit Verständnis zu erlangen für die Stärken und Schwächen, die Individualität und Diversität der einzelnen Kinder und Jugendlichen. Das Ziel ist eine Schule, in der alle Jugendlichen in ihrer Einzigartigkeit akzeptiert werden – mit und ohne Behinderung.
Wir sehen die Inklusion als Chance für eine tolerante, bunte und diverse Gesellschaft.
Stimmen der Schülerinnen und Schüler:
„Mit der Partnerklasse war es eine gute und tolle Zusammenarbeit und es war schön sie kennenzulernen.“
„Ich finde mit der Partnerklasse macht es sehr Spaß und ich habe Freunde dort. Ich rede mit den Mädels und mag sie sehr. (…) Ich bin glücklich so eine Partnerklasse zu haben. Ich wünsche mir auch noch mehr mit der Partnerklasse zu machen. Ich mag die (Jugendlichen) alle, vor allem die Mädchen.“
„Es ist immer lustig mit der Partnerklasse. Es macht Spaß mit ihnen zu lernen. Ich habe viel gelernt. Ich habe gelernt wie man Streit klärt, wie man mit anderen umgeht und dass alle Menschen gut sind so wie sie sind. Ich traue mich jetzt mit anderen zu reden.“
„Es war eine tolle Zeit mit der Partnerklasse Sachen zu unternehmen. Ich glaube, dass wir alle dadurch gelernt haben, dass nicht jeder Mensch gleich ist und wir dankbar sein sollten für das, was wir sind und für unsere Fähigkeiten. Mir hat am meisten die Zusammenarbeit gefallen und dass jeder jeden unterstützt hat. Diese Erfahrung nehme ich für die Zukunft mit.“
„Die Partnerarbeit mit der Partnerklasse hat mir gezeigt, dass es wichtig ist auch mit Menschen mit Behinderung was zu unternehmen und zu kommunizieren. Ich habe dadurch gelernt, dass man jeden Menschen gleich behandeln soll.“
„Ich würde mir wünschen, dass es an jeder Schule Partnerklassen gibt.“